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Richard SORGE

 
     
  Die DDR verehrte Richard SORGE als „Held der Sowjetunion“. In den neuen Ländern ist er immer noch in zahlreichen Straßennamen verewigt. 1954, als der Kalte Krieg bereits im Gange war, drehte Regisseur Veit Harlan („Das unsterbliche Herz“, „Jud Süß“, „Der Große König“, „Kolberg“) einen seiner wichtigsten Nachkriegsfilme ab: „Verrat an Deutschland“. Nur einen Tag nach der Münchner Uraufführung wurde der eineinhalb Millionen Mark teure Streifen allerdings abgesetzt und verboten. Erst nach starken Veränderungen konnte der Film die FSK passieren. Hauptfigur des Films war Richard Sorge, der in Anbetracht der Auswirkung seiner Spionagearbeit als größter Verräter des Zweiten Weltkrieges gelten kann. Unter verschiedenen Decknamen lieferte er hochbrisante Informationen aus Japan in die Sowjetunion.

Glühender Kommunist

Geboren wurde Sorge als Sohn eines deutschen Ingenieurs und dessen russischen Frau am 4. Oktober 1895 in Adschibend bei Baku im heutigen Aserbaidschan, wo der Vater im Bergbau tätig war. Richard Sorges Großvater war einer der Weggefährten von Karl Marx gewesen und Mitbegründer der I. Internationale. 1898 siedelte die Familie nach Deutschland über. 1914 wurde Richard Soldat und kämpfte an der Westfront. Im März 1916 erlitt er eine Verwundung. Nach seiner Entlassung aus der Armee beschäftigte er sich eindringlich mit den Werken von Marx und Engels. 1917 trat er der USPD bei. Sein Studium der Ökonomie und Politikwissenschaften, das er in Berlin, Kiel und Hamburg absolvierte, beendete er 1920 mit einer Dissertation. Zu dieser Zeit beteiligte sich Sorge an den KP-Umsturzunruhen in Hamburg und wurde Mitglied der KPD.

1921 heiratete er Christiane Gerlach, die geschiedene Frau seines Professors Kurt Gerlach, der einer reichen jüdischen Familie entstammte und linksgerichtete Anschauungen vertrat. 1923 hatte Sorge maßgeblichen Anteil an den Revolutionsversuchen der Kommunisten im Ruhrgebiet. Zuvor war er für kurze Zeit hauptberuflich als Journalist tätig. 1924 zog er nach Moskau, wo er seine Kontakte zum sowjetischen Geheimdienst intensivierte. Seine Frau und er wurden zunächst im berüchtigten Hotel „Lux“ der Komintern untergebracht. 1925 wurde er Mitglied in Stalins KPdSU. Ab 1929 spionierte er in der Tarnung eines deutschen Pressevertreters für den sowjetischen Geheimdienst in China. Hier lernte er einen japanischen Journalisten kennen, der ihm für seine spätere Spionage nützlich sein würde.

Kriegsentscheidende Informationen verraten

Nach seinem Aufenthalt in China zog er nach Deutschland mit dem Auftrag, als Korrespondent der „Frankfurter Zeitung“ in Japan zu spionieren. Zunächst trat er offiziell der NSDAP bei und arbeitete mit dem deutschen Nachrichtendienst zusammen. Schließlich in Tokio angekommen, baute Sorge (sein Deckname in Japan war „Johnson“) ein weites Spionagenetz auf – für die Sowjetunion. An seine Herren in Moskau sandte er eine Nachricht: „Ich glaube, es gelingt mir, sie alle an der Nase herumzuführen.“ Trotz seiner einschlägigen Vergangenheit witterte Deutschlands Geheimdienst keine Gefahr. Gedeckt von einflussreichen Kreisen, konnte sich Sorge das Vertrauen des deutschen Botschafters in Tokio, des einstigen Adjutanten von Schleichers, Eugen Ott erschleichen und wurde dessen Pressenattaché. So hatte er sogar Zugang zum japanischen Kabinett. Geheime Dokumente kopierte und leitete er nach Russland weiter. So wusste Stalin beispielsweise umgehend Bescheid über den Antikomintern-Pakt zwischen Deutschland und Japan.

Die wichtigste, kriegentscheidende und weltgeschichtlich bedeutendste Information spielte der Verräter den Sowjets kurz vor seiner Verhaftung zu: Die japanische Kwantung-Armee werde keinen Angriff auf die Sowjetunion unternehmen, sondern Tokio werde sich auf den bewaffneten Konflikt mit den USA konzentrieren. Also wurden starke Verbände der Roten Armee, die eine Auseinandersetzung im Osten mit Japan befürchtet hatte, rechtzeitig aus Sibirien abgezogen und den deutschen Soldaten entgegengeworfen. Diese Sowjettruppen hatten maßgeblichen Anteil daran, dass die Offensivpläne der Wehrmacht 1941/42 scheiterten.

Zum Verhängnis wurden Sorge schließlich seine Kontakte zu japanischen Exilkommunisten, die der japanische Geheimdienst observierte. Am 18. Oktober 1941 wurde er verhaftet. Lange zögerte Japan, das mit der Sowjetunion einen Nichtangriffspakt geschlossen hatte (den Stalin 1945 brach), mit der Hinrichtung Sorges. Seine Hoffnung, die Sowjets würden ihn austauschen und retten wollen, erfüllte sich nicht. Möglicherweise, weil Stalins eklatante Fehleinschätzungen im Bezug auf das „Unternehmen Barbarossa“ durch Sorge hätten aufgedeckt werden können. Am 7. November 1944 wurde er in Tokio gehenkt. Die Sowjetunion inszenierte einen Heldenkult um ihn. Zwanzig Jahre nach seinem Tod wurde ihm der Titel „Held der Sowjetunion“ verliehen. 1969 ließ die DDR-Führung eine Straße in Berlin nach ihm benennen, die auch heute noch seinen Namen trägt.
 
 

 

 

 
 
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