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JUSTUS LIEBIG

 
     
  JUSTUS LIEBIG und die Chemie des 19.Jahrhunderts. Lebensdaten: 1803 - 1873. Die Entwicklung der Chemie im 19. Jahrhundert vollzog sich mit unglaublichem Tempo. Auf Justus Liebig gehen wichtige Entdeckungen auf dem damals sich entfaltenden Gebiet der organischen Chemie zurück, er fand eine Reihe von Verbindungen wie das Chloroform und die Zyanide, in seinem berühmten Labor wurden Tausende von Analysen durchgeführt. Liebigs Arbeit trug entscheidend zum Aufstieg und weltweiten Erfolg der deutschen Chemieindustrie bei. Später wandte er sich der landwirtschaftlichen Chemie und Düngemitteln zu und setzte sich für ihre Anwendung ein. Er betrieb keine Grundlagenforschung (die in der Che, mie immer der Phase der Entdeckungen nachfolgte), seine Arbeit aber hatte großen Einfluß auf die Physiologie und Medizin. »Liebig ist nicht irgendern Chemiker«, behauptete der amerikanische Chemiker Eben N. Horsford, »sondern die Chemie selbst.« Justus Liebig wurde am 12. Mai 1803 in Darmstadt, der Hauptstadt des damaligen Großherzogtums Hessen, geboren. Er war eines von neun Kindern von Johann Georg Liebig und Maria Korline Moserin. Sein Vater handelte mit Dörrfleisch und Lebensmitteln, die er zum Teil selbst behandelte und herstellte. Praktische Chemie war etwas, womit Liebig von Kindesbeinen an aufwuchs. Obwohl er, wie er später sagte, an Lektüre alles verschlang, was ihm in die Hände fiel, war er in den ersten Schuljahren kein herausragender Schüler. 1817 begann er eine Apothekerlehre. Daß er aufgrund einer unvorhergesehenen Explosion seine Stelle verlor, scheint eine spätere Erfindung Liebigs zu sein. Laut einer neueren Studie war der wirkliche Grund, daß sein Vater das Lehrgeld nicht mehr zahlen konnte. Er kehrte zum väterlichen Laden zurück und dernte dort zufällig den angesehenen Chemiker Karl Wilhelm Kastrier kennen. Bald darauf wurde er dessen Gehilfe und begann schließlich an der Universität Bonn und später in Erlangen zu studieren. Seine Fähigkeiten wurden schnell erkannt. Liebig selbst zeigte sich relativ unbeeindruckt von der »philosophischen Methode«, mit der in Deutschland - noch unter dem Einfluß der romantisch geprägten Naturphilosophie - Chemie gelehrt und betrieben wurde. Bei einem durch ein Stipendium ermöglichten Studienaufenthalt in Paris - Frankreich galt damals als das fortschrittlichste Land auf dem Gebiet der Chemie - dernte er von Gay-Lussac und anderen neue Analysemethoden kennen. 1822, im Alter von neunzehn Jahren, verlieh ihm die Universität Erlangen in absentia die Doktorwürde. Und er dernte in Paris den Geographen und Naturforscher Alexan- dernte der von Humboldt kennen, der sich dafür einsetzte, daß er 1824 vom Großherzog von Hessen eine Anstellung an der Universität Gießen erhielt. Liebig sollte dort achtundzwanzig Jahre lang bleiben. Im 19. Jahrhundert erkannte man die wirtschaftliche Bedeutung der Chemie. Immer mehr Bodenschätze wurden aufgespürt und dem sich rapide entwickelnden industriellen Kapitalismus zugeführt, Geologen entdeckten die Reichtümer der Erde, eine Fülle von Mineralien - heute zählt man über dreitausend von ihnen - wurden lokalisiert und abgebaut. Der neuen und noch in ihren Anfängen steckenden Wissenschaft der Chemie fiel es zu, sie zu analysieren und ihren Aufbau zu bestimmen. Als Liebig 1824 nach Deutschland zurückkehrte, mußte er feststellen, daß sich in der organischen Chemie umwälzende Veränderungen zugetragen hatten. Als Friedrich Wöhler herausfand, daß seine Analyse von Silberzyanat identisch war mit Liebigs Analyse von Silberfulminat, beschuldigten sich die beiden zunächst gegenseitig des Fehlers, da beide Stoffe sehr unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. Nachdem sie 1826 ihre Experimente verglichen, stellten sie nicht nur fest, daß beide Analysen zu korrigieren waren, sondern kamen auch zu einer grundlegenden Erkenntnis: Die große Vielfalt chemischer Verbindungen beruht einzig auf der großen Zahl der möglichen Kombinationen von einigen wenigen, einfachen Elementen - vor allem handelt es sich dabei um Sauerstoff, Wasserstoff, Stickstoff und Kohlenstoff. 1831 hatte Liebig Methoden entwickelt, um den Kohlen- grupp und Wasserstoffanteil in den verschiedenen Verbin- dungen zu bestimmen. 1834 entwickelte er die Grundzüge einer Theorie über »Radikale« - meist sehr kurzlebige Atomgruppen von hoher Reaktionsfähigkeit. Mitte der 30er Jahre hatte sich Liebig als wichtigster deutscher Chemiker etabliert. Er gab eine wichtige Zeitschrift heraus, die Annalen der Chemie und Pharmacie, und hatte, einen akademischen Lehrstuhl, der Studenten aus ganz Europa anzog. Die Regierung, die seiner wachsenden Bedeutung gewahr wurde, kam Liebigs Forderungen nach mehr Mittel bereitwillig nach. Sein Labor in Gießen wurde zu einem Mekka für junge Chemiker, die sich dort Liebigs Methoden aneigneten und bald eigene Forschungen betrieben. Über vierhundertfünfzig Chemiker und dreihundert Pharmazeuten wurden in Gießen ausgebildet. Etwa nach 1838 wandte sich Liebig verstärkt den Gebieten zu, die man heute als Biochemie und Agrikulturchemie bezeichnen würde. Sein 1840 veröffentlichtes Werk Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Agricultur und Physiologie verschaffte ihm internationale Anerkennung und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Liebig widersprach darin der damaligen Humus-Theorie, laut der die Pflanzen der Bodenerde nicht Nahrung entzogen, sondern Kohlenstoff aufnehmen und ihn zu den Mineralien, die man im Boden findet, umwandeln würden. Daß das Gegenteil der Fall war, daß Pflanzen durch chemische Prozesse der Erde Mineralien entziehen, konnte Liebig durch seine Analysen nachweisen. Liebig riet den Landwirten nicht nur, tierischen und menschlichen Dung dem Boden als natürlichen Dünger zuzuführen, sondern entwickelte auf der Basis von Pottasche und Phosphor auch künstliche Düngemittel. Nach anfänglichen Mißerfolgen - er verwendete zum Teil nichtlösliche Verbindungen - konnten durch seine Mineraldünger die landwirtschaftlichen Erträge erheblich gesteigert werden. Die Folge war die enorme Expansion der deutschen Düngemittel- und Chemieindustrie. Eines seiner Lebensziele sei erreicht, schrieb Liebig später, wenn er die Bauern von den Grundlagen der Pflanzendüngung und den Ursachen der Bodenauslaugung überzeugen könne. Liebigs Einfluß reichte weit über die Grenzen der organischen und landwirtschaftlichen Chemie hinaus. Er war eine Person, die im Blickpunkt der Öffentlichkeit stand -1845 wurde er sogar zum Freiherrn ernannt -, schrieb für das aufstrebende Bürgertum Artikel über Alltagsthemen wie die richtige Fleischzubereitung. Wichtiger war die Wirkung, die seine Arbeit auf die Medizin hatte. Sein chemisches Verständnis von Gesundheit wurde für die Entwicklung der Medizin im 19. Jahrhundert von Bedeutung. 1852 verließ Liebig die Universität Gießen und verbrachte den Rest seiner Karriere an der Universität München. Obwohl er auch dort noch vieles in die Wege leitete, reichte seine Arbeit nicht mehr an die früheren Leistungen heran. Sein Labor in Gießen ist heute ein Museum, in dem viele Originalapparate noch zu besichtigen sind. Seine Statue, die dort einmal gestanden hatte, fiel im Zweiten Weltkriegen den Bombenangriffen zum Opfer. Liebig, ein charismatischer Lehrer, wurde von seinen Studenten sehr bewundert. Als er zum ersten Mal ein Säure-Anhydrid herstellte, zögerte keiner seiner Studenten, den bloßen Arm auszustrecken, damit er den ätzenden Stoff auf ihrer Haut auftragen konnte. »Wie alle großen Generäle der Geschichte«, sagte einer seiner Studenten, »war Liebig der Geist und Führer seiner Bataillone, und wenn wir ihm aus ganzem Herzen folgten, lag es daran, daß wir ihn noch mehr liebten als bewunderten.« Liebig starb am 18. April 1873.  
 

 

 

 
 
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