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J. ROBERT OPPENHEIMER

 
     
  J. ROBERT OPPENHEIMER und das Atomzeitalter. Lebensdaten: 1904 - 1967. Die Bemühungen zum Bau einer Atombombe während des Zweiten Weltkriegs wurden vom amerikanichen Physiktheoretiker 3. Robert Oppenheimer geleitet. Es herrscht allgemeine Übereinstimmung«, schreibt Gerald iolton, »daß niemand anderes die in Los Alamos unter schwierigen Kriegsverhältnissen versammelten primadonnalaften Wissenschaftler so gut hätte leiten können wie er.« Oppenheimer wurde in der Folgezeit zu einem wichtigen Sprachrohr der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft. Nachdem er sich dem anbahnenden Rüstungswettlauf mit der Sowjetunion und dem Bau der Wasserstoffbombe widersetzte, verlor er in den 50er Jahren seinen Einfluß in der Regierung. Nach der ersten Testexplosion einer Atombombe im Juli 1945 sprach er die mittlerweile berühmten Worte: »Wir wußten, die Welt würde nicht mehr die gleiche sein«, und rezitierte den Hindu-Vers: »Nun bin ich der Tod geworden, der Zerstörer der Welten.« Wie bei niemandem sonst illustriert seine Karriere das Wechselspiel zwischen Wissenschaft, Technologie und Regierungsinteressen. J. Robert Oppenheimer wurde am 22. April 1904 in New York als ältester Sohn von Julius Oppenheimer und Ellie Fried geboren. Julius, ein Jude aus Deutschland, der 1888 in die USA emigrierte, war ein erfolgreicher Geschäftsmann, seine Frau war Lehrerin und Malerin. Robert Oppenheimer genoß eine privilegierte Kindheit und besuchte die private Ethical Culture School in Manhattan. Wie viele begabte Kinder fühlte er sich in der Gesellschaft von Erwachsenen wohler als unter seinesgleichen und wurde im Alter von zwölf Jahren in die New Yorker mineralogische Gesellschaft aufgenommen, die aus seinen Briefen geschlossen hatte, er sei ein Erwachsener. Er besaß ein außerordentliches Gedächtnis und lernte in der High School mehrere Sprachen. An der Harvard University, wo er trotz der bestehenden antisemitischen Ressentiments aufgenommen wurde, studierte er zunächst Chemie und begann sich unter dem Einfluß von Percy Bridgman für Physik zu interessieren. 1925 graduierte er mit summa cum laude. Ein Stipendium ermöglichte ihm einen Aufenthalt am Cavendish Laboratory in Cambridge, wo es ihm wenig gefiel, er jedoch feststellte, daß er zum Experimentalphysiker nicht geschaffen war. Fortan konzentrierte er sich auf die theoretische Physik. 1926 wechselte er nach Göttingen und traf dort mit den wichtigsten Wissenschaftlern zusammen, die die Theorieder Quantenmechanik neu formuliert hatten: MAX BORN, WERNER HEISENBERG und Wolfgang Pauli. 1927 promovierte er, blieb in Europa und gehörte zu den ersten, die sich mit der Übertragung der Quantentheorie auf die Elektrodynamik beschäftigten. Seine bedeutendste, zusammen mit Max Born geschaffene Arbeit führte zu einer Theorie des Molekülverhaltens, die als Born-OppenheimerNäherung bekannt wurde. Interessanterweise ist zu vermerken, daß Born den jungen Oppenheimer als arrogant empfand und ihn nicht mochte. Als Oppenheimer 1929 in die USA zurückkehrte, eilte ihm der Ruf voraus, die führende amerikanische Autorität auf dem Gebiet der neuen Quantenphysik zu sein. Er nahm eine Stelle als Professor an der University of California in Berkeley sowie am California Institute of Technology in Pasadena an und wurde zu einem herausragenden Lehrer, der eine lange Liste erfolgreicher Studenten und Doktoranden betreute. Laut seinem Freund HANS BETHE »schuf Oppenheimer am Caltech die größte Schule für theoretische Physik, die die Vereinigten Staaten jemals gesehen hatte.« Zur Kompensation seiner schwächlichen Gesundheit als Jugendlicher kaufte er sich in New Mexico eine Ranch und kultivierte das Image eines harten Kerls. Zu seinen wissenschaftlichen Beiträgen in den 30er Jahren gehörten einige bedeutende Aufsätze zur Theorie des Positrons, des ersten »Antiteilchens« und Gegenstück des Elektrons, das PAUL DIRAC 1930 vorhergesagt hatte und das 1932 experimentell nachgewiesen wurde. Bereits hier zeigte sich Oppenheimers Fähigkeit, Zusammenhänge zwischen der experimentellen und theoretischen Physik herzustellen, die ihm bei der wichtigsten Aufgabe seiner Laufbahn zugute kommen sollte. Mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde in Betracht gezogen, eine auf dem Prinzip der Kernspaltung basierende Bombe zu entwickeln. Der Gedanke wurde vorangetrieben, als die USA 1941 in den Krieg eintraten. Zu dieser Zeit hatte Oppenheimer bereits mit Kernforschungen begonnen. Zu seinen ersten Ergebnissen gehörte die Berechnung der Menge des Uranisotops U-235, die zum Bau einer Atombombe nötig wäre. Ende des Jahres 1942 wurde Oppenheimer zum Leiter der neuen Forschungsstätte in Los Alamos ernannt, dem geheimen Labor unter Federführung des Office of Scientific Research and Development, an dem die Bombe entwickelt und gebaut wurde. Oppenheimer konnte das Vertrauen der Wissenschaftler gewinnen, unten denen sich viele Emigranten befanden, das US-Militär jedoch war von seine Fähigkeit beeindruckt, theoretische Aussagen in praktische Resultate umzuwandeln. Obwohl er keinerlei administrative Erfahrung besaß, erwies er sich als geschickter Organisator und verstand es, die Zusammenarbeit mit den Universitäten zu koordinieren. Unter dem Codenamen Mr. Bradley leitete er Operationen, an denen etwa viertausendfünfhundert Personen beteiligt waren. Das einzige Problem für die Regierung war lediglich sein politisches Gewissen: Bis zum Kriegsausbruch hatte sich Oppenheimer als Pazifist verstanden. Am 16. Juli 1945 wurde um 5:29 Uhr Fat Man, die erste Atombombe, in der Wüste von New Mexico gezündet. Oppenheimer gehörte zu einem aus vier Wissenschaftlern bestehenden Gremium, das nach einiger Überlegung den Einsatz der Bombe gegen Japan empfahl - eine Entscheidung, die er später bedauerte. Am 6. August wurde die erste Atombombe über Hiroshima abgeworfen, drei Tage später folgte eine zweite über Nagasaki. Am 10. August endete der Krieg durch die Kapitulation Japans. An den unmittelbaren Folgen der beiden Bomben starben etwa 140000 Menschen, weitere 60000 starben in den nächsten fünf Jahren an der Langzeitwirkung der atomaren Strahlung. 1946 überreichte der amerikanische Präsident Harry S. Truman Oppenheimer die Verdienstmedaille des Präsidenten. Oppenheimer stieg zu einer wichtigen Instanz in der Wissenschaftspolitik auf und wurde, schreibt der Soziologe Philip Reiff, »zu einem Symbol für das Ansehen, das die Wissenschaft in der amerikanischen Gesellschaft gewonnen hatte. Sein schmales, attraktives Gesicht und seine Gestalt lösten Einstein und das Bild ab, das sich die Öffentlichkeit von einem Genie machte.« Allerdings widersetzte sich Oppenheimer dem weiteren Rüstungswettlauf, bei einem Treffen mit Truman teilte er ihm mit, daß er »Blut an den Händen« habe. Worauf der Präsident ihn einen »wehleidigen Wissenschaftler« nannte und ausrief: »Bringt mir diesen verdammten Trottel nicht mehr hierher. Er hat die Bombe nicht gezündet - ich habe es getan. Bei diesem weinerlichen Getue kommt mir noch das Kotzen.« 1947 wurde Oppenheimer zum Direktor des Institute für Advanced Study in Princeton ernannt, wo er bis zum Ende seines Lebens blieb. In seiner Funktion als Vorsitzender des Aufsichtsrats der Atomenergiekommission, die er von 1947 bis 1952 übernahm, geriet er mehr und mehr mit den Befürwortern der nuklearen Aufrüstung in Konflikt. Er wandte sich gegen die zunehmend paranoide Stimmung innerhalb der amerikanischen Regierung, trat für eine Politik der Offenheit ein, favorisierte die friedliche Anwendung der Kernenergie und war für reduzierte Ausgaben in der Waffenforschung - damit stimmte er in seinen Ansichten mit NIELS BOHR und vielen europäischen Physikern überein, geriet aber zunehmend auf Konfrontationskurs zu den Militärs. Im Gegensatz zu seinem Freund und Kollegen in Princeton, JOHN VON NEUMANN, der sich den Armeegenerälen andiente, verbarg Oppenheimer ihnen gegenüber keineswegs seine Geringschätzung und seinen Sarkasmus und zog sich damit deren Zorn zu. Ende 1953 wurde gegen ihn wegen angeblich kommunistischer Gesinnung ein Untersuchungsverfahren eingeleitet, worauf ihm die Atomenergiekommission die Erlaubnis entzog, weiter an geheimen Projekten zu arbeiten. Bei den berühmten Hearings 1954 sprachen sich zwar eine Reihe von Wissenschaftlern für ihn aus, versicherten seine Loyalität und Integrität, eine wichtige Ausnahme allerdings bildete EDWARD TEILER. Oppenheimer verlor daraufhin die Möglichkeit, Einsicht in neue Entwicklungen zu nehmen, und wurde von der Presse an den Pranger gestellt. Seinen Fall arbeitete er, so gut es ihm möglich war, in seinen Vorlesungen und Büchern auf, darunter das 1954 erschienene Wissenschaft und allgemeines Denken und Atomkraft und menschliche Freiheit von 1955. Er lehrte weiterhin in Princeton, nahm aber nicht mehr an Forschungsprojekten teil. 1963 wurde er unter Präsident Kennedy rehabilitiert, und noch im selben Jahr wurde ihm der Enrico-Fermi-Preis verliehen. Während seines gesamten Lebens verlor Oppenheimer seine vielfältigen Interessen außerhalb der Physik niemals aus den Augen. Er war an der Psychoanalyse interessiert, studierte Sanskrit und Altgriechisch, seine linksliberalen Ansichten, die für die 30er Jahre nichts ungewöhnliches waren, nahm er, wie es für ihn charakteristisch war, sehr ernst. Seine Frau, Katherine Puening Harrison, die er 1940 heiratete, war die Witwe eines während des Spanischen Bürgerkriegs gefallenen Kommunisten. Nur in der veränderten Welt der 50er Jahre führte seine kosmopolitische Sichtweise zu Schwierigkeiten. Seine Freigebigkeit war berühmt: Er gab für seine Studenten Partys und lud sie zum Essen in teure Restaurants ein. So beliebt war Oppenheimer bei seinen Studenten, daß sie manchmal sogar seine Manierismen, seinen Akzent und seine Pfeife nachahmten. Wobei ihm letztere zum Verhängnis wurde. 1966 wurde bei ihm Kehlkopfkrebs diagnostiziert, am 18. Februar 1967 starb er.  
 

 

 

 
 
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