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Geoffroy Saint-Hilaire, Étienne

 
     
  französischer Zoologe und Naturforscher, Vater von I. , Geoffroy Saint-Hilaire, geboren 15.4.1772 Étampes (Seine-et-Oise), verstorben 19.6.1844 Paris; ab 1793 Professor am Museum national d'Histoire naturelle in Paris (neben J.B.A.P. deoo Lamarck, G. de Cuvier, M.F.X. Bichat), das nach der Französischen Revolution den Jardin du Roy und das Cabinet du Roy ablöste und großen Einfluß auf die Entfaltung der Biologie im 19. Jahrhundert nahm; 1798–1804 Forschungsreise nach Ägypten unter der Leitung von Napoleon (Entdeckung des Polypterus, Flösselhecht); versuchte den Körperbau der Wirbeltiere und Wirbellosen zu analogisieren und gelangte so zu einer Theorie der »Einheit des Bauplans« (unité de plan), zu einer »Theorie von den Analogien« (heute als Homologien bezeichnet), woraus er schloß, daß die Entwicklung der Lebewesen von einem einzigen Bauplan hergeleitet werden könne; geriet hierüber mit G. de e Cuvier, der eine Aufspaltung in vier unabhängig Zweige mit unabhängigen Bauplänen postulierte, in Streit (»Pariser Akademiestreit«, 1830–32; Goethe); zeigte innerhalb der Wirbeltiergruppe zahlreiche Homologien (bei ihm als Analogien bezeichnet) und Verwandtschaftsbeziehungen auf; erkannte die Kontinuität zwischen fossilen und rezenten Tieren und verglich deren »Evolution« mit ihrer Individualentwicklung, womit er bereits zu einer Hypothese über die Abstammung der Vögel von fossilen Reptilien, zur Ableitung der Gehörorgane und des Kehlkopfes höherer Wirbeltiere von Opercularknochen und Kiemenapparat der Fische gelangte; löste durch Manipulation der Umwelteinflüsse Mißbildungen bei der Keimesentwicklung aus und begründete damit die Teratologie (Mißbildungslehre).

Werke (Auswahl): »Philosophie anatomique« (4 Bände, 1818–34), »Histoire naturelle des mammifères« (mit Cuvier; 4 Bände, 1824–47), »Principes de philosophie zoologique« (1830), »Histoire générale et particulière des anomalies de l'organisation ou traité de tératologie« (1832).
 
 

 

 

 
 
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